Rassismus und Psychische Gesundheit – Othering

Ich bin den 1980er Jahren in einer deutschen Kleinstadt aufgewachsen. Mein Vater ist Pakistaner, meine Mutter Deutsche. Meine Eltern waren verheiratet bis ich zwei Jahre alt war und so trug ich den muslimischen Nachnamen meines Vaters. Ich habe schwarze Haare, schwarze Augen und braune Haut. Nicht nur war ich wegen meiner seltsamen Mutter „anders“ als die anderen Kindern, nein, noch dazu war ich nicht weiß.

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30 Jahre traurig

Als ich klein war, hatte ich sehr viel Phantasie. Ich erinnere mich noch an den Prozess, bei dem ich ganz langsam verstand, dass es nicht sein konnte, dass ich durch die Hecke in dem Garten unserer Nachbarn gesehen habe, wie dort Zwerge hin und her liefen. Ich starrte auf einen kleinen dicken Gartenzwerg, der auf einem kleinen Teich stand, einer Vogeltränke, und dachte, warum bewegst du dich nicht, ich weiß doch ganz genau, dass du es früher getan hast. Und dann verstand ich langsam, dass ich Traum und Realität verwechselt haben musste. Als kleines Kind gab es da bei mir keinen Unterschied.

Wie bleibe ich psychisch gesund?

Heute ist mein Leben in Ordnung. Ich lebe ein Leben, wie ich es mir immer gewünscht habe. Ganz „normal“. Ich lebe in einer guten Partnerschaft, habe ein Studium abgeschlossen, sogar promoviert, und habe einen sicheren Beruf und ein regelmäßiges Einkommen, von dem ich gut leben kann. Das alles gibt mir das Gefühl von Unabhängigkeit. Insbesondere von den problematischen Bindungen meiner Kindheit und Jugend, die nach und nach immer weiter in die Ferne rücken und langsam verblassen. Und das ist sehr heilsam.